habitat4music.org - Bob Lanese Foundation

 
habitat4music gründet die Bob Lanese Foundation

Im September 2024 hat habitat4music die Bob Lanese Foundation ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es, das Andenken an Bob Lanese zu ehren und lebendig zu halten.

Bob Lanese war Jurymitglied des Landeswettbewerbs „Jugend Jazzt Hamburg“. Der Wettbewerb wechselt jährlich zwischen den Kategorien Ensemble und Bigband. Im Jahr 2020 und 2022 stiftete Bob den Preis für die beste Schulbigband, verbunden mit einem Preisgeld von 1.000 Euro. Außerdem bot er hin und wieder kostenlose Workshops an und unterstützte so ehrenamtlich Bigbands, die von seiner Erfahrung profitieren konnten. Bobs Engagement entsprang der Tatsache, dass Schulbigbands beim Wettbewerb oft leer ausgingen, da Musikschulen ihre Bigbands mit talentierten Musiker:innen besetzen konnten, während Schulbigbands nur aus den eigenen Schüler:innen bestanden.

Wir von habitat4music möchten sicherstellen, dass der Bob Lanese Preis auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin vergeben wird. Das Preisgeld für den „Bob Lanese Preis für die beste Schulbigband“ wollen wir durch Spenden sichern. Der Workshop für den im November 2024 vergebenen „Bob Lanese Preis für die beste Jugendbigband“ wird in 2025 als Sachspende von Ansgar Striepens angeboten.

Im Jahr 1999 organisierte Bob am Hamburger Michel eine sogenannte „Hanseatentafel“ für James Last anlässlich dessen 70. Geburtstags. Um dieses Geschenk zu finanzieren, sammelte er Geld unter den Musiker:innen des James Last Orchesters.

Wir von habitat4music möchten Bobs Idee aufgreifen und zu seinen Ehren eine Gedenktafel am Michel organisieren. Diese soll ebenfalls über Spenden finanziert werden.

Unterstützen Sie uns dabei, das Andenken an Bob Lanese zu bewahren!

Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie eine Spende auf folgendes Konto überweisen:

Empfänger:
habitat4music

IBAN:
DE07 5003 1000 1089 0370 06

Verwendungszweck:
Spende – Bob Lanese Preis
Spende – Gedenktafel für Bob Lanese

Sie haben die Möglichkeit, uns mit einer einmaligen Spende oder mit einer monatlichen Förderpatenschaft zu unterstützen. Ihre Spende wird entsprechend des angegebenen Verwendungszwecks eingesetzt.

Für Ihre Spende oder Förderpatenschaft erhalten Sie eine Spendenquittung, die Sie steuerlich als Sonderausgabe geltend machen können.

habitat4music.org - Bob Lanese
habitat4music.org - Bob Lanese Foundation

Foto: Frank Siemers

Bob Lanese – Ein Leben im Zeichen der Musik und des Nachwuchses

Robert Martin „Bob“ Lanese, geboren am 2. August 1941 in Cleveland, Ohio, war nicht nur ein außergewöhnlicher Musiker, sondern auch ein engagierter Pädagoge und Mentor für junge Talente. Er starb am 9. April 2024 in Hamburg, seiner Wahlheimat. Seine außergewöhnliche Karriere und sein Leben als Trompeter, Lehrer und Förderer von Nachwuchsmusikern hinterließen tiefe Spuren in der Welt der Musik, besonders in Deutschland, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte.

Die Anfänge eines Musikgenies

Bob Lanese wuchs in Cleveland in einer musikalischen Familie auf. Sein Vater war Musiklehrer, was Bobs frühe Neigung zur Musik prägte. Bereits im Alter von acht Jahren begann er Trompete zu lernen. Seine Ausbildung erfolgte an renommierten amerikanischen Universitäten, darunter die Ohio State University und die North Texas State University. Bereits in dieser Zeit trat er in der Bigband des North American Aerospace Defense Command auf und machte schnell auf sich aufmerksam. Sein Auftritt mit dem One O’Clock Orchestra beim Montreux Jazz Festival 1970 markierte einen Höhepunkt seiner frühen Karriere.

Der Weg nach Europa

1971 kehrte Lanese als Trompeter des Glenn Miller Orchestra unter der Leitung von Buddy DeFranco nach Europa zurück. Diese Rückkehr sollte entscheidend für seinen weiteren Lebensweg sein. Europa, und insbesondere Deutschland, wurde für ihn nicht nur ein Arbeitsort, sondern auch eine neue Heimat. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der NDR Bigband in Hamburg, einer der renommiertesten Jazz-Ensembles Europas. Ein Jahr später wechselte er zu James Last und prägte über drei Jahrzehnte als Leadtrompeter dessen einzigartigen „Happy Sound“. Lanese war maßgeblich daran beteiligt, den charakteristischen Klang der Band zu formen und somit Lasts Erfolg zu unterstützen.

Meister der Trompete und gefragter Studiomusiker

Neben seiner Arbeit bei James Last und der NDR Bigband war Lanese ein gefragter Studiomusiker. Er spielte auf Alben von Musikgrößen wie Slide Hampton, Dusko Goykovich, Max Greger und Bert Kaempfert. Seine Vielseitigkeit machte ihn sowohl im Jazz als auch in der Unterhaltungsmusik zu einem gefragten Musiker. Seine Trompete war nicht nur in den berühmtesten Orchestern Europas zu hören, sondern auch auf Platten von Stars wie Robbie Williams und Marius Müller-Westernhagen.

Engagement für die Nachwuchsförderung

Trotz seiner eigenen Erfolge blieb Bob Lanese stets bescheiden und setzte sich mit großer Leidenschaft für den musikalischen Nachwuchs ein. Er war nicht nur als Lehrer aktiv, sondern auch als Leiter zahlreicher Jugend-Bigbands, darunter das Landesjugendjazzorchester Thüringen, das er von 1995 bis 2007 betreute. Er verstand es, junge Menschen für die Musik zu begeistern und ihnen das nötige Handwerkszeug für eine Karriere als Profimusiker mitzugeben. Viele seiner Schüler und Mitglieder seiner Bigbands haben später selbst erfolgreiche Karrieren eingeschlagen, was das Vermächtnis von Bob Lanese eindrucksvoll unterstreicht.

 

Seine Downtown Big Band in Hamburg, die er über vier Jahrzehnte lang leitete, war für viele junge Musiker der Startpunkt ihrer Karriere. Mehrere Mitglieder der NDR Bigband begannen ihre Laufbahn in dieser Band. Laneses Arbeit war von einer tiefen Leidenschaft für die Musik und einem unermüdlichen Engagement geprägt, anderen diese Liebe zur Musik weiterzugeben.

Eine außergewöhnliche Persönlichkeit

Bob Lanese war nicht nur ein herausragender Musiker, sondern auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er war bekannt für seine Herzlichkeit, seinen Humor und seine ansteckende Lebensfreude. Trotz seiner Erfolge blieb er immer zugänglich und bodenständig. In Hamburg, seiner Wahlheimat, war er eine feste Größe im kulturellen Leben. Freunde und Kollegen beschrieben ihn als einen Menschen, der stets mit offenen Armen auf andere zuging und nie eine Gelegenheit verpasste, jemandem zu helfen oder zu unterstützen. Er war nicht nur ein Lehrer, sondern auch ein Mentor und Freund für viele.

 

Lanese war eine Person, die die Menschen um sich herum begeisterte und inspirierte. Seine Energie und sein Humor machten ihn zu einem beliebten Mitglied jeder Gemeinschaft, in der er sich aufhielt, sei es in der Musikszene oder im privaten Umfeld. Seine Schüler beschrieben ihn oft als einen einzigartigen Motivator und Geschichtenerzähler, der es verstand, seine Leidenschaft für die Musik auf die nächste Generation zu übertragen.

Ein bleibendes Vermächtnis

Bob Laneses Tod im April 2024 hinterließ eine Lücke in der Musikwelt, die nur schwer zu füllen sein wird. Sein Einfluss auf die Musik in Deutschland, insbesondere auf die Bigband-Szene, ist unermesslich. Er hat unzählige junge Musiker gefördert und inspiriert, und sein Vermächtnis lebt in den vielen Karrieren weiter, die er mitgeformt hat. Seine Schüler und Wegbegleiter werden ihn nicht nur als einen brillanten Musiker in Erinnerung behalten, sondern auch als einen Menschen, der ihnen Werte wie Leidenschaft, Engagement und Freundschaft vorgelebt hat.

 

Bob Lanese bleibt eine Ikone der Trompete und ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Musik Menschen verbindet und inspiriert. Die Erinnerung an ihn und sein Werk wird in den Herzen all jener weiterleben, die das Privileg hatten, ihn zu kennen oder von ihm zu lernen. „We’ll keep on playing hubsch. For You“ – dieser Satz, den seine ehemaligen Schüler und Kollegen nach seinem Tod formulierten, zeigt, wie tief sein Einfluss war und wie sehr er in ihren Leben weiterwirkt.

 

Bob Lanese, der Pate der Trompete, wird nicht nur in der Musikwelt als Legende in Erinnerung bleiben, sondern auch als jemand, der Generationen von Musikern auf ihrem Weg begleitet hat. Sein Feuer wird weiterbrennen – in jedem Ton, der gespielt wird, und in jeder Note, die seine Schüler und Kollegen schreiben.